Gestaltung Fußgeherzone Meidlinger Hauptstraße
Wien 2010. Wettbewerb
Das gesamte Entwurfsgebiet wird mit einem Netz aus Linien strukturiert, es legt sich, einem Magnetfeld ähnlich über die Gassen und schafft den Zusammenhalt der einzelnen sehr unterschiedlich gestalteten Bereiche. Diese Linien reagieren auf Zentren, Einmündungen, Punkte mit erhöhter Frequenz, Gefahrenzonen mit Verkehr etc. Sie betonen Verbindungen und folgen Bewegungsströmen.
Im Gegensatz zu den fließenden Rundungen der „Magnetlinien“ steht der – in Rechtecke aufgelöste – Bodenbelag als Symbol des Aufenthaltes, des Verweilens. Die orthogonale Rasterung entspricht auch der technischen Ausführung und dem Fugenbild des Oberflächenbelages. Beton in Feldern gegossen mit Besenstrich zwischen hellen, gepflasterten Granitstreifen.
Die Möbel aus Stein sind monolithisch, einfach, robust und verstärken die Ruhe des Bodenbelages. Sie stehen entlang einer Wasserlinie welche das Rückgrat des Entwurfes bildet. Wassergräser reinigen das Wasser mithilfe von Mikroorganismen. Links und rechts flankieren die steinernen Sitzmöbel, auf denen der plätschernde Ton des Wassers genossen werden kann, den Wasserlauf. Er verschwindet in kurzen Fallstücken im Boden und wird unterirdisch weitergeführt um bei einem nächsten Möbel wieder aufzutauchen. Auf diese Weise wird das Wasser mit Sauerstoff belebt und zugleich vermieden, dass eine Barriere im Straßenraum entsteht.
Entlang dieser “Wasserlinie” reihen sich mehrere kleinere Plätze: Die Eigenheiten dieser Plätze werden durch unterschiedliche Pflanzungen und Erkennungsmerkmale verstärkt und der Wiedererkennungswert und somit die Identifikation gesteigert.
Am nördlichen Ende, am Meidlinger Platzl, endet der lineare Wasserlauf in einem „Minutenteich“ der den Gezeiten folgt. Dieser Teich wird durch Sprühdüsen gespeist und ist bei maximaler Befüllung nur wenige Zentimeter tief. Er soll oval geformt werden, es ist der endgültige Übergang zwischen den linearen, ruhenden Elementen des Netzes und den runden Magnetfeldlinien. Die Bespielbarkeit mit Wasser ist zeitlich und in Wassertiefe nach Belieben zu steuern. Je nach Tages- und Jahreszeit ergeben sich unterschiedliche Szenarien: in der warmen Jahreszeit mit Wasser bespielt oder als Wochenendmarkt, für Konzerte, für Freiluft-kinoveranstaltungen genutzt.
Im Winter sind Nutzungen von Adventmarkt bis Eislaufplatz, der dem sommerlichen Wasser-becken entsprechen kann, möglich.
Magnolienplatz
Schattenplatz
Meidlinger Platzl
Meidlinger Platzl Winterbild
Seerosen Platz